Kurie der angestellten Ärzte



Krankenhaus Lienz:
Rahmenbedingungen behindern Entwicklung


„Denkbar schlechte Arbeitsbedingungen für die Ärzteschaft sind die Ursache dafür, dass sich die Abteilung nicht entwickeln kann! “ stellt Kurienobmann Dr. Ludwig Gruber zum Ärztemangel an der neuen psychiatrischen Abteilung am Krankenhaus Lienz fest.

Aus der Sicht der Ärztekammer ist es höchst an der Zeit und begrüßenswert, dass das fachliche Angebot in diesem Tiroler Bezirk dem Bedarf entsprechend erweitert wird. Allerdings muss sich die Führung des Hauses bewusst sein, dass dies auch personelle und finanzielle Konsequenzen nach sich zieht.

Anstatt aus den Problemen, die sich schon bei der Etablierung der unfallchirurgischen und neurologischen Abteilung ergeben hatten, zu lernen, unternimmt die Führung des Krankenhauses immer noch zuwenig, um für Ärzte und medizinisches Fachpersonal ein attraktives Arbeitsumfeld zu schaffen.

„Es ist kein Zufall, dass Lienz derzeit von den Ärzten gemieden wird. Ein zurzeit laufender Rechtsstreit über eine vom Krankenhausmanagement einseitig herbeigeführte Änderung des Ärztedienstrechtes, die zu teils massiven Gehaltseinbußen bei gleichzeitig höherer Arbeitsbelastung führt, hat zur Klimaverschlechterung beigetragen. Dies hat sich natürlich herumgesprochen,“ so der Kurienobmann weiter.

„Gerade die Behandlung und Betreuung psychiatrischer Patienten erfordert neben der Besetzung von ärztlichen Dienstposten ein dichtes Betreuungsnetzwerk, das zur eigentlichen Krankenbehandlung auch das Lebensumfeld der Betroffenen mit einbezieht. Große Lücken in diesem Netzwerk machen es schwierig, auch im niedergelassenen Bereich Kassenstellen zu besetzen und Psychiater zur Niederlassung zu motivieren,“ schildert Präsident Dr. Wechselberger die Versorgungssituation im Bundesland Tirol.