RESOLUTION GEGEN GESUNDHEITSPOLITIK



Resolution der Ärztekammer
 
Die österreichische Ärzteschaft ist auf das Äußerste alarmiert über aktuelle
gesundheitspolitische Entwicklungen, die zu wesentlichen Verschlechterungen
für die Patientinnen und Patienten führen. Ein wachsender Trend zur
Verbürokratisierung des Gesundheitssystems und zur Rationierung von
Gesundheitsleistungen erschwert in unzumutbarer Weise die bereits jetzt
grenzwertigen Arbeitsbedingungen für Ärztinnen und Ärzte in Spital oder Praxis.


Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Österreichischen Delegiertentages am 23.6.2006
fordern von der verantwortlichen Gesundheitspolitik daher:


1. Einen sofortigen Stopp des Administrations- und Bürokratiewahns sowohl im Spital als
auch im niedergelassenen Bereich. (Mehr Zeit für den Patienten)

2. Den sofortigen Stopp von Einschränkungen durch staatliche Maßnahmen und die Sicherung
der ärztlichen Freiheit in Diagnose und Therapie im vitalen Interesse der Patientinnen und
Patienten. Die verantwortlichen Politiker werden daher aufgefordert, das Gesundheitswesen
mit den Ärztinnen und Ärzten als Partner zu gestalten, um die hohe Qualität zum Wohle der
Patienten zu gewährleisten.

3. Die Sicherung und den Ausbau der medizinischen Leistungen im niedergelassenen Bereich
zur Optimierung der Zusammenarbeit mit den Spitälern.

4. Ein klares Bekenntnis zur Spitzenmedizin.

5. Den Stopp jeglicher Art von Leistungskürzungen auf allen Ebenen.

6. Eine umgehende Ausbildungsinitiative und eine verbindliche Zusage des zuständigen
Ministeriums zur Lehrpraxisfinanzierung.

7. Mehr öffentliche Mittel für das Gesundheitssystem, um den Trend zur Zweiklassenmedizin
zu brechen.

8. Die strikte Einhaltung der gesetzlichen Arbeitszeitbestimmungen in den Spitälern.

Zusätzlich wenden sich die Delegierten vehement gegen eine Gesetzgebung, welche die
ärztliche Tätigkeit behindert und die Ärztinnen und Ärzte gegenüber anderen Berufsgruppen
massiv benachteiligen.