VERTRAGSKÜNDIGUNG



Ärzte fühlen sich von der Sozialversicherung der gewerblichen
Wirtschaft vor den Kopf gestoßen – Ärztekammer kündigt Vertrag
 
Nachdem die Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA) Ende
vergangener Woche ein mit der Ärztekammer erzieltes Verhandlungsergebnis
verworfen hatte, zog die Bundeskurie Niedergelassene Ärzte Konsequenzen und
kündigte den laufenden Vertrag mit der SVA mit Jahresende.

Bundeskurienobmann Günther Wawrowsky (Österreichischer Ärzteverband) Mittwoch in einer Aussendung: „Wir haben fast ein Jahr verhandelt, die Ärzte sind der Sozialversicherung weit entgegen gekommen, dann wurden wir handelseins. Darauf verwarfen die Unternehmer den mühsam errungenen Kompromiss. Das ist eine Desavouierung der Ärzteschaft.“

Laut Mitteilung der Bundeskurie hätten die Ärzte seit vielen Jahren auf eine Entwicklung in den Leistungen und Honoraren verzichtet. Der damit verbundene Verlust wird mit etwa 15 Prozent des Honorarvolumens beziffert. Die weitere Leistungs- und Honorarentwicklung des nunmehr von der Unternehmerversicherung verworfenen Ergebnisses wäre großteils von der Ärzteschaft durch interne Umschichtungen finanziert worden. Der Bundesobmann der niedergelassenen Ärzte betonte, dass das Gesprächsklima mit anderen bundesweiten Krankenkassen, wie etwa mit der Bundesversicherungsanstalt öffentlich Bediensteter (BVA) sehr positiv sei.

Die Unternehmer seien diesbezüglich „ein absoluter Ausreißer“. Die Ärzteschaft habe sich in den vergangenen Jahren gegenüber der SVA sehr entgegenkommend verhalten und die schwierige Lage der Kassa berücksichtigt. „Diese Gesinnung haben wir bis zuletzt eingebracht. Die Ärzteschaft fühlt sich durch das Verhalten der Unternehmerversicherung vor den Kopf gestoßen und kann dies auch nicht akzeptieren“, sagte Wawrowsky abschließend.